Augenfleck-Warzenschnecke Länge bis 6 cm Ocellate Phyllidia Phyllidia ocellata, Cuvier, 1804
Allgemeine Merkmale: Sternschnecken - Doridacea Die Sternschnecken sind eine Teilordnung der Ordnung der Nacktkiemer – Nudibranchia. Sie haben sich entwicklungsgeschichtlich vom Gehäuse getrennt und andere Verteidigungsstrategien entwickelt. Sie ernähren sich karnivor und leben i.d.R. von sessil lebenden Tieren z.B. Schwämme, Moostierchen, Seescheiden oder Seepocken. Die Sternschnecken haben oft einen abgeflachten Körper. Die Oberfläche kann glatt, rau, warzig oder höckerig sein, je nachdem, zu welcher Familie die Art zählt. Sie haben an ihrem Kopf mindestens ein Paar langer stark geruchs- und strömungsempfindlicher antennenförmiger Fühler (Rhinophoren), die unterschiedlich gestaltet sein können und meist einziehbar sind, in Taschen, die sich auf der Körperoberfläche befinden. Die Spitzen der Rhinophoren haben Lamellen oder Warzen, die oberflächenvergrößernd sind, um chemische oder physikalische Reize wahrzunehmen und weiterzuleiten. Sie können unterschiedlich in Form, Länge und Größe sein. Wie allen anderen Nacktkiemerschnecken fehlen den Sternschnecken Mantelhöhle und Schale. Der After befindet sich oben im hinteren Drittel des Rückens und ist von einem Kiemenkranz umgeben. Von dessen sternförmiger Anordnung stammt der Name dieser Teilordnung der Mollusken. An Kopf und Körper kommen verschiedene Auswüchse unterschiedlicher Größe und Anzahl vor
Unterschiedliche Merkmale: Warzenschnecken zu anderen Sternschnecken Auf dem Mantel deutliche Warzen, die in dieser ausgeprägten Form auf keiner anderen Sternschnecke vorkommen. Die Kiemen sind für Taucher nicht sichtbar, dennoch vorhanden. Sie befinden sich um den Körper herum, seitlich zwischen Mantel und Fuß an der Mantelunterseite. Die Rhinophoren sind mit Lamellen bestückt und in Taschen rückziehbar. Unscheinbare Mundfühler können vorkommen. Der After befindet sich hinten mittig (Jedoch nicht von einem Kiemenkranz umgeben! s.o.) Ausnahme: Gattung Phyllidia, hier liegt der After auf der Bauchseite und ist vorstreckbar. Der After ist jedoch für Taucher kaum sichtbar. Warzenschnecken haben keine Radula. Die Nahrung wird chemisch aufbereitet und eingesogen. Auch dieses interessante Merkmal ist für Taucher leider nicht wahrnehmbar.
Spezielle Merkmale: Augenfleck-Warzenschnecke - Phyllidia ocellata Für diese Warzenschnecke existieren extrem viele Meldungen hinsichtlich der Form, Anzahl und Verteilung der dorsalen Warzen, der Farbmuster und der Farben. Es kursierten insg. 5 Synonyme. Zur ersten Annäherung an eine Bestimmung: - goldgelb überwiegt, dann schwarz, weiß, selten blassblau - häufige Präsenz der namensgebenden „Ocelli“ (Augenflecken), d.h. Flecken, die von Linien oder Flächen umringt sind, können jedoch auch fehlen! Zur endgültigen Bestimmung: - orange-gelbe Rhinophoren - unregelmäßig über den Mantel verteilte Warzen unterschiedlicher Größe werden zum Rand kleiner und enden dann dort in einer dichten Kette - gelbliche oder helle Warzen häufig mit schwarzen Ringen oder Flächen, die dann ihrerseits hell umringt sind - Nahrung: orange Schwämme der Ordnungen: Axinellida, Tethya und Bubarida; Arten: Higgninsia massalis und Acanthella cavernosa Rotes Meer, Indischer Ozean, westl. Pazifik
Augenfleck-Warzenschnecke - Phyllidia ocellata Foto: Peter Jonas
Augenfleck-Warzenschnecke - Phyllidia ocellata Foto: Peter Jonas
Augenfleck-Warzenschnecke - Phyllidia ocellata Foto: Peter Jonas